Bei ca. 20-25% der Patienten mit Weichteilsarkomen im Bereich der Extremitäten und des Rumpfes kommt es zur Ausbildung von Fernmetastasen. Sarkommetastasen treten am häufigsten in der Lunge auf, was ein ungewöhnlicher Prädilektionsort ist. Bei über der Hälfte der Patienten mit fortgeschrittenen, metastasierten Weichteilsarkomen ist dieses Organ die einzige Rezidivlokalisation. In ausgewählten Fällen besitzt die pulmonale Metastasektomie das Potenzial einer kurativen Therapie. Nach Metastasektomie treten häufig Rezidive in der Lunge und an anderen entfernten Lokalisationen auf; die Aussagekraft verschiedener Faktoren bezüglich der Prognose eines nachfolgenden Rezidivs ist Gegenstand eingehender Diskussionen.
Metastasen treten i. d. R. nicht als extensive systemische Erkrankung in Erscheinung; ist dies jedoch der Fall, gilt der Tumor aufgrund seiner Ausbreitung möglicherweise als initial inoperabel. Charakteristischerweise kommt es zunächst zur Ausbildung einer begrenzten Anzahl isolierter Lungenmetastasen. Die Wahrscheinlichkeit einer Fernmetastasierung hängt bei Sarkomen in erster Linie von folgenden Faktoren ab: Größe und Differenzierungsgrad des Primärtumors, Loka-lisationstiefe und Vorliegen oder Nichtvorliegen einer rezidivierenden Erkrankung. Es ist offen-sichtlich, dass High-Grade-Sarkome häufiger zur Metastasierung neigen als Low-Grade-Sarkome und dass es im klinischen Verlauf bei Ersteren früher zur Ausbildung von Metastasen kommen kann. Bei Low-Grade-Tumoren treten Fernmetastasen dagegen tendenziell später auf, mitunter erst nach über fünf Jahren. Der überwiegende Anteil der Metastasen ist in der Lunge lokalisiert.
Die meisten Weichteilsarkom-Patienten mit Lungenmetastasen sind asymptomatisch; häufig werden diese Tumoren daher erst bei einer Nachuntersuchung festgestellt. I.d.R. liegen die Metastasen im Parenchym oder unter der Pleura. Aus diesem Grund kommt es selten zu Symptomen, die mit einer Tumorinfiltration in vaskuläre oder bronchiale Strukturen in Verbindung stehen, wie etwa Hämoptysis, Husten oder Kurzatmigkeit. Schmerzen im Zusammenhang mit Lungenmetastasen sind nur dann zu erwarten, wenn es zu einer lokal begrenzten Infiltration der Thoraxwand kommt oder aufgrund einer Ruptur der Pleuraoberfläche, die die Metastase bedeckt, ein Spontanpneumothorax auftritt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Metastasen, die sich metachron entwickeln, ein anderes klinisches Verhalten aufweisen als solche, die bereits bei der Diagnose des Primärtumors vorhanden sind.