Eine wichtige Frage lautet, ob die Kombination aus pulmonaler Metastasektomie und einer präoperativen (neoadjuvanten) oder postoperativen (adjuvanten) Chemotherapie einen klinischen Nutzen bietet; bisher wurden jedoch nur anekdotische Daten dazu veröffentlicht. Die European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC) führte zusammen mit der Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG) und der Scandinavian Sarcoma Group (SSG) eine randomisierte Studie zu diesem Thema durch. Patienten, die für eine vollständige Lungenmetastasenresektion geeignet waren, erhielten präoperativ in drei Zyklen Doxorubicin/Ifosfamid; bei Vorliegen einer objektiven Response wurden zusätzlich zwei postoperative Zyklen mit diesen Arzneistoffen durchgeführt. Die Studie musste jedoch im Jahr 2000 aufgrund mangelnder Rekrutierung abgebrochen werden; die erhobenen Daten wurden niemals veröffentlicht.
Eine Analyse am Memorial Hospital New York basierend auf einer retrospektiven Analyse des Einflusses der perioperativen Chemotherapie lieferte keine überzeugenden Hinweise darauf, dass eine Chemotherapie mit Doxorubicin und Ifosfamid als den wirksamsten Arzneistoffen das postmetastatische krankheitsspezifische Überleben verbessern kann (Canter, et al. 2007). Bei einer Analyse wiesen die mit dieser Kombination behandelten Patienten sogar ein schlechteres Outcome auf. Die Studienautoren kamen zu dem Schluss, dass sowohl eine prä- als auch eine postoperative Chemotherapie das Gesamtüberleben sowie das krankheitsspezifische Überleben nach einer Lungenmetastasenresektion nur geringfügig, wenn überhaupt, beeinflusst.
Die hier vorliegenden Daten eignen sich nicht als Grundlage für eine Phase-III-Studie. Randomisierte, kontrollierte Studien werden derzeit weder über die neoadjuvante Chemotherapie vor einer Lungenmetastasenresektion noch über die adjuvante Chemotherapie nach einer R0- Resektion pulmonaler Sarkommetastasen durchgeführt.