Die Extremitätenperfusion (ILP) ist eine Sonderform der Chemotherapie, mit der nur
Extremitäten, das heißt also Arme und Beine behandelt werden. Die Abkürzung ILP
entstammt den Anfangsbuchstaben der englischsprachigen Bezeichnung "Isolated
Limb Perfusion", zu Deutsch: „Isolierte Extremitäten Durchströmung/-flutung“.
Bei der Extremitätenperfusion wird der vom Tumor befallene Arm oder das vom
Tumor befallene Bein unter Narkose vom Blutkreislauf zeitweise "abgekoppelt" und
mit sehr starken zytostatischen Medikamenten durchspült. Da bei dieser Behandlung
nicht der gesamte Körper behandelt wird und die Extremitäten mehr chemo-therapeutische
Medikamente vertragen als andere Körperteile oder Organe, kann hier mit
größeren Medikamenten-Mengen oder stärkeren Medikamenten gearbeitet werden
als bei der "normalen" Chemotherapie.
Bei dieser „Form der Operation“ in Kombination mit Chemotherapie wird ausschließlich das vom Tumor betroffene Bein oder der Arm behandelt. Dazu wird die Durchblutung von Bein oder Arm über eine Herz-Lungen-Maschine umgeleitet und damit jeglicher Blutaustausch zwischen der Gliedmaße und dem Körperkreislauf unterbrochen. Dann kann die Behandlung (Durchflutung, Perfusion) der Gliedmaße mit den Medikamenten TNF-alpha (Tumor- Nekrose Faktor alpha) und Melphalan (Chemotherapeutikum) ausschließlich in dem isolierten Arm oder Bein erfolgen.